Liebe Freunde, Weggefährten und Unterstützer,
Weihnachten und das Ende des Jahres naht in großen Schritten. Neben der üblichen alljährlichen Hektik, die bei uns anscheinend untrennbar speziell mit Weihnachten verbunden ist, gibt es da auch einen weniger bekannten Zeitraum, nämlich die sog. Rau(h)nächte (nach neuer Rechtschreibung ohne h). Darunter versteht man die Zeit zwischen dem 24. Dezember und 6. Januar. Dieser Zeitraum umfasst genau 12 Tage oder besser gesagt Nächte und jede steht dabei für einen Monat. Es gibt ganz verschiedene Erklärungen, wie diese, in früheren Zeiten vermutlich sehr kalten und ungemütlichen Tage, verbracht wurden und welche Rituale dabei vollzogen wurden. Offenbar spielte Rauch oder das Räuchern eine große Rolle. In unserer heutigen Zeit und Kultur ist das nicht mehr so. Wir sind, sobald die weihnachtliche Konsumorgie überstanden ist, vielleicht schon dabei eine große Silvester-Party vorzubereiten oder Ähnliches. Und oft beginnt ab dem 2. Januar dann schon wieder der Alltag, in dem wir sehr bald feststellen, dass all die guten Vorsätze, die wir beim Jahreswechsel gefasst hatten, schon nach kurzer Zeit wieder von unseren festen Gewohnheiten abgelöst worden sind.
Ich fand schon immer, dass die Zeit zwischen den Jahren, etwas Besonderes, ja geradezu Magisches ist. Oft dann von beruflichen Verpflichtungen frei gesetzt, gibt sie uns die Möglichkeit über das vergangene Jahr mit alldem, was es für uns gebracht hat, Schönes und weniger Schönes, zu reflektieren, es abzuschliessen und sich auf das neue Jahr einzuschwingen. Dies kann durchaus mit Ritualen unterstützt werden. Ich persönlich habe eine große Affinität zu Feuer (und damit Rauch). Speziell in dieser dunklen Jahreszeit ein Feuer zu entzünden und diesem dabei gemeinsam Wünsche für die Zukunft oder alten Ballast zu übergeben, ist ein sehr schönes Ritual, das für mich sehr viel wichtiger ist, als z.B. an Silvester, mehr oder weniger betrunken, Böller und Raketen in die Luft zu schiessen. Aber das kann und wird jeder so machen, wie er will. Es ist nur eine Anregung diesen Zeitraum als etwas Besonderes anzusehen und zu nutzen.
Dabei spielt das Thema Veränderung eine ganz wichtige Rolle und dazu ist mir gerade eine kurze Geschichte von Bertolt Brecht wieder eingefallen:
Ein Mann, der Herrn K. lange nicht gesehen hatte, begrüßte ihn mit den Worten: “Sie haben sich gar nicht verändert“. „Oh!“, sagte Herr K. und erbleichte.
Oft wollen wir ja , dass sich im neuen Jahr etwas, womöglich alles, verändert. Und natürlich zum Positiven. Wie es meist endet, hatte ich gerade beschrieben und wissen die meisten wohl von sich selbst. Dabei dürfen wir uns auch selbst ganz ehrlich fragen, wie wir anstatt von Herrn K. wohl geantwortet bzw. reagiert hätten. Vielleicht hätten wir das doch erst mal als Kompliment aufgefasst. Ab einem gewissen Alter ist man natürlich eher erfreut bis geschmeichelt, wenn man sich anscheinend nicht geändert hat, nicht alt/älter geworden ist. Doch das ist ja nur die Oberfläche. Leben heisst Veränderung. In jeder Minute verändern wir uns, zumindest unser Körper und in der Regel ohne, dass wir das merken. Aber sind wir auch innerlich gewachsen bzw. wollen wir das wirklich, oder wollen wir in Wahrheit in unserer Komfortzone bleiben? Das kann und muss jeder nur für sich selbst entscheiden. Dazu bieten die Rauhnächte sicher eine gute Gelegenheit. Aber natürlich können, dürfen und müssen wir diese Entscheidung an jedem einzelnen Tag des Jahres treffen. Dabei mag der folgende, mir schon seit vielen Jahren bekannte und geschätzte Sinnspruch, vielleicht hilfreich sein:
Was meine Stiftung angeht, so kann ich auf 2 Veranstaltungen zurückblicken, die ich in 2024 zusammen mit einigen von euch organisiert habe und die, so hoffe ich, dem ein oder anderen vielleicht wertvolle Impulse für sich selbst gegeben haben. Veranstaltungen im kommenden Jahr werde ich voraussichtlich nur in Kooperation mit anderen Organisationen machen, die ähnliche Ziele haben und somit synergistisch sein können. Auch ganz konkrete, finanzielle, Hilfe ist ja ein Stiftungszweck und auch da durfte ich mehrere Organisationen, Veranstaltungen, Initiativen und Projekte in diesem Jahr wieder unterstützen. Wen das genauer interessiert, kann es gerne auf meiner homepage nachlesen (www.stiftung-gesundheitsmedizin.de).
Ich wünsche uns allen ein frohes Fest und ein gutes neues Jahr !
Harald Reinemer
12.12.2024